Mit Antazida gegen Sodbrennen?


Nur bei sporadischen Beschwerden
Frau mit Sodbrennen trinkt aufgelöstes Antazidum. Diese helfen schnell, aber nicht lange.
GBALLGIGGSPHOTO/Shutterstock.com

Zu viel Kaffee getrunken, zu scharf gegessen – es gibt viele Auslöser für Sodbrennen. Gerade bei nur gelegentlich auftretendem Sodbrennen greifen viele Betroffenen dann zu Antazida. Eine gute Idee?

Regelmäßiges Sodbrennen ärztlich abklären

Sodbrennen, also der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, ist nicht immer harmlos: Tritt es regelmäßig auf, kann eine gastroösophageale Refluxkrankheit dahinterstecken. Weil diese die Speiseröhre nachhaltig schädigt und sogar Speiseröhrenkrebs verursachen kann, muss häufiges Sodbrennen immer ärztlich abgeklärt werden. Unangenehm, aber unbedenklich ist Sodbrennen, wenn es nur gelegentlich auftritt. Dann gibt es auch meist einen konkreten Auslöser wie fettes, saures oder zu stark gewürztes Essen oder Getränke mit Alkohol, Koffein und Kohlensäure.

Schnelle Wirkung

In diesem Fall spricht nichts dagegen, etwas gegen das unangenehme Brennen einzunehmen. Eine bewährte, aber etwas in die Jahre gekommene Wirkstoffgruppe sind Antazida, also säurebindende Präparate. Den meisten geläufig ist das Bullrich-Salz® mit Natriumhydrogencarbonat oder Rennie® mit Calcium- und Magnesiumcarbonat. Diese Präparate sehr beliebt, weil sie sehr schnell wirken: Schon nach wenigen Minuten, maximal aber einer halben Stunde lindern sie die Beschwerden oder bringen sie sogar ganz zum Verschwinden. Genau das ist auch der Grund, warum zumindest Natirumhydrogencarbonat heute nicht mehr empfohlen wird: Es senkt die Säure so schnell, dass die Magenzellen als Reaktion noch mehr Säure produzieren und das Problem somit sogar verstärken.

Unbedingt richtig dosieren

Antazida wirken also schnell – dafür aber mit 1 bis 3 Stunden auch nur kurz. Denn die Antazida neutralisieren die aufsteigende Magensäure nur. Die übermäßige Sekretion der Magensäure beeinflussen sie anders als zum Beispiel Protonenpumpen-Hemmer nicht. Damit eignen sie sich nur, wenn das Sodbrennen tatsächlich nur sporadisch auftritt. Ein weiterer Nachteil ist, dass durch den Zerfall des Wirkstoffes viel Kohlendioxid entsteht – das dann über Aufstoßen oder Blähungen wieder entweichen muss. Antazida dürfen zudem nicht gleichzeitig mit anderen Arzneimitteln eingenommen werden, weil sie die Aufnahme der Wirkstoffe stören. Zwei Stunden Abstand sollte man in jedem Fall einhalten.

Fazit: Herkömmliche Antazida erfüllen in ihren Zweck, solange das Sodbrennen nur sporadisch auftritt. Auf Natriumhydrogencarbonat sollte man besser verzichten und sich in der Apotheke zu Alternativen beraten lassen.

Quelle: Deutsche Apothekerzeitung, 49/2021.


Kundenkarte



Die Vorteile unserer Kundenkarte
·Wir sammeln die Zuzahlungsbelege für Sie.

·Wir kontrollieren, ob Wechselwirkungen zwischen Ihren Medikamenten auftreten.
 

News

Erste Hilfe bei Babyschnupfen
Erste Hilfe bei Babyschnupfen

Durchatmen erleichtern

Meist kommt er im zweiten Lebenshalbjahr: der erste Babyschnupfen. Für den Säugling ist eine verstopfte Nase dabei eine echte Herausforderung. Die Atmung ist erschwert, Trinken und Schlafen sind kaum noch möglich.   mehr

Wenn Nahrung Medikamente stört
Wenn Nahrung Medikamente stört

Von Milch bis Lakritze

Manche Nahrungsmittel können die Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen. Besonders aufpassen muss man z.B. bei Milch, Kaffee und Grapefruits.   mehr

Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!
Kinder: Bei Reanimation nicht zögern!

Deutlich bessere Überlebenschancen

Bei Notfällen ist Zeit ein entscheidender Faktor. Das gilt auch, wenn Kinder einen Herzstillstand erleiden. Je früher dann reanimiert wird, umso höher sind die Überlebenschancen.   mehr

Softdrinks als Ballaststoffquelle?
Softdrinks als Ballaststoffquelle?

Statt Obst und Gemüse

In den Regalen der Supermärkte tauchen immer wieder neue Modegetränke auf. Jetzt machen ballaststoffreiche High-Fiber-Softdrinks von sich reden. Aber können sie die tägliche Portion Obst und Gemüse ersetzen?   mehr

Neuropathische Schmerzen im Visier
Neuropathische Schmerzen im Visier

Antidepressiva oder Capsaicin?

Gegen das Brennen, Stechen und Kribbeln von neuropathischen Schmerzen ist das rechte Kraut noch nicht gefunden. Viele Wirkstoffe werden eingesetzt, wenige helfen. Welche Medikamente am meisten Erfolg versprechen, hat eine internationale Arbeitsgruppe untersucht.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Apotheke am Theater
Inhaberin Kristin Borrmann
Telefon 0391/5 41 96 70
Fax 0391/5 41 96 71
E-Mail kontakt@apo-theatermd.de